Eibesdorfer Tracht (Mediascher Gegend Kokelgebiet)
Die Tracht kommt aus der Mediascher Gegend (Kokelgebiet – Mittelsiebenbürgen)
Auf dem Foto wird die Eibesdorfer Tanztracht gezeigt, die man ab der Konfirmation heutzutage trägt. Früher wurde die blaue Tracht auch nach der Konfirmation bis zur Hochzeit getragen, die älteren Damen trugen dunklere Trachten. Da die blaue Tracht in Deutschland nicht als Tracht anerkannt wurde, musste sich jedes Mädchen eine Tracht nach den allgemeinen Richtlinien zusammensammeln, wodurch es zu einer Vermischung der Trachten kam und die nun neue Tanztracht auch von Mädchen ab der Konfirmation getragen wird.
Einzelteile der Tracht
Hemd: Das weiße Trachtenhemd wurde aus weißer Baumwolle und/oder feinem bis grobem Leinen gefertigt. Am Halsausschnitt befindet sich eine einfache Faltenreihung mit Faltenmuster Höhe 3–4 cm; Der Hemdkragen wird mit einem Knopf oder Druckknopf und darüber mit einer Brosche zusammengehalten.
Die mit Lochstickereien besetzten Ärmel sind am Hemdstock mit einem Zwickeleinsatz direkt am Kragen angenäht worden in lockerer Faltenreihung. Der Ärmelabschluss weist eine einfache gemusterte Faltenreihung auf, welche mit Knöpfen/Druckknöpfen und/oder weißer Schleife verschlossen wird.- Leibchen: Über das Hemd zieht man ein Leibchen aus schwarzem Samt mit seitlichem Verschluss, verziert oberhalb der Brust mit Blumenmuster in verschiedenen Farbtönen. Der Halsausschnitt ist rund und die Trägerbreite liegt bei ca. 5–7 cm. Das Leibchen wird auf dem weißen oder schwarzen Rock getragen.
Rock: Der Rock wird aus schwarzer Baumwolle oder feinem Wollstoff gefertigt. In der Taille ist dieser fest gereiht und mit einer dünnen Faltenreihen oder mit einer schwarzen Borte aus Satin oder Taft vernäht. Als Verstärkung dient innen ein breiter Saum von ca. 15–20 cm aus einem festeren Baumwollstoff. Die optimale Rocklänge liegt hier bei 15 cm oberhalb vom Knöchel oder 20 cm unterhalb vom Knie. Dieser Rock gehört heutzutage zur Tanztracht und wird bei Tanzgruppenauftritten getragen.
- Unterrock: Unter dem schwarzen Rock wird ein weißer Unterrock getragen, aus Baumwolle oder aus feinen oder groben Leinen gefertigt. Früher wurde dieser sogar aus Hanf gefertigt. Der Rock wurde fest gereiht und im unteren Bereich schmal volantartig gefertigt. Der Rand des Unterrocks wurde mit weißer Spitze verziert. Der Unterrock sollte 3–5 cm kürzer getragen werden als der Überrock.
Schürze: Man trägt eine schwarz bestickte, glatt gebügelte Schürze über dem schwarzen Rock; Am Bund ist diese mit einem Band vernäht mit etwa 3cm Länge oberhalb des Rocksaums oder bis zum Rocksaum aber nicht länger; Die schwarzen Stickereien auf der Schürze zeigen oftmals Blumenmuster sowie die Initialen und das Jahr der Konfirmation der Trachtenträgerin.
- Samtbänder: Unter dem Leibchen werden hinten zwei bestickte Samtbänder befestigt, welche mit dem Rocksaum abschließen. Die Samtbänder sind ebenfalls mit bunten Blumenmustern verziert.
- Kopfschmuck: Erwachsene Mädchen tragen ein schwarzes Samtband mit bunten Blumenstickereien, das mindestens bis zur Hüfte ragt, um es mit dem hier abgebildeten Samtgürtel oder mit einem Spangengürtel zu befestigen.
- Fußbekleidung: Es werden helle Strumpfhosen und schwarze Halbschuhe mit höchstens 4 cm Absatz zur Tracht getragen, alternativ hierzu schwarze blickdichte Strumpfhose und schwarze Schnürschuhe.
Besonderheiten der Tracht
- Farbvielfalt
- Verschiedene Stickereien am Hemd, Leibchen und Schürze sowie am Saum des Rocks
- Trachtengürtel aus Samt bunt bestickt oder Spangengürtel
Besonderheiten der Gegend
- Typisch für die Mediascher Gegend sind die Muster und Farbvielfalt der unterschiedlichen Trachten.
- Die bestickten schwarzen Samtbänder sind überwiegend in unterschiedlichen Farbtönen von hell bis dunkel mit ca. 7 cm Breite vorzufinden. Der Abschluss der Samtbänder ist meist mit Fransen aus Goldfaden versehen
Trachten der Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg
