Mitglieder der Nösner Nachbarschaft und der Tanzgruppe Nürnberg als Botschafter der LM, Kreisgruppe Nürnberg-Fürth-Erlangen und Herzogenaurach, in Amerika

Während die Veranstaltungen in Nürnberg zum Thema 60 Jahre Flucht und Vertreibung, in vollem Gange waren, machten wir uns gemeinsam mit der Tanzgruppe der Siebenbürger Sachsen aus Nürnberg und deren Begleiter auf den Weg, und wollten auf diese Weise unseren Beitrag dazu leisten, und in New York bei der 47. Steubenparade, eine der größten deutsch-amerikanischen Veranstaltungen, dabei sein.

Der Termin passte wohl auch sehr gut dazu, da wir die wunderschönen Nordsiebenbürger Trachten vorführten und die eigens für diesen Anlass vorbereiteten Prospekte mit der Beschreibung zur Gründung der Tanzgruppe und derer Aktivitäten, verbreitet und mit Begeisterung gelesen wurden. So brachten wir in Gesprächen mit den Interessenten, auch die Aktivitäten der Tanzgruppe und der Kreisgruppe der Siebenbürger Sachsen Nürnberg-Fürth-Erlangen und Herzogenaurach, näher.

Am 17. September, beim Empfang der deutschen angereisten Gruppen, durch das Organisationskomitee der Parade und ersten Bürgermeisters von New York, konnte die Tanzgruppe Kostproben Ihres Repertoires vorführen.
Sie ernteten sehr viel Applaus von den Zuschauern, welche sich in der Nähe des Pier 17 am Hafen eingefunden hatten. An diesem Hafen kamen auch die ersten deutschstämmigen Einwanderer in Amerika an.

Am 18.September war dann der Startschuss zur Parade. Wir starteten auf der berühmten Fifth Avenue an 3. Stelle, nach der Werkvolkkapelle aus Neumarkt, angeführt durch den aus Nordsiebenbürgen stammenden "Kapellmeister" Martin Miess, welcher auch der Siebenbürger Blaskapelle Nürnberg lange Jahre vorstand und der Schäffler Tanzgruppe aus Neumarkt.
Bereits beim Aufstellen, im Zug zur Parade, spielte die Kapelle zum Tanz auf und unsere Tanzgruppe konnte von den Zuschauern, welche die Straße säumten, großen Applaus ernten. Während der Parade riefen uns Menschen aus der Menge zu: hallo Siebenbürger, wir sind aus Hermannstadt, wir sind aus Mediasch, wir sind aus Schässburg.
Es erfüllte uns mit Stolz und Freude, dass selbst über dem weiten Ozean, und so fern der Heimat, die Siebenbürger Sachsen, doch noch ihrer Heimat gedenken und froh sind mit Leuten aus der Heimat Kontakt aufnehmen zu können.

Vor der Haupttribüne, bei der Parade, nach kurzen Ansprachen des Oberbürgermeisters von New York, Mr. Michael Bloomberg, und des Vorsitzenden des Organisationskomitees der Parade, Mr. William Hetzler, wurde die Tanzgruppe aufgefordert, ihr können unter Beweis zu stellen. Sie führte ihren Kettlinger vor unter dem Jubel der Zuschauer, begleitet von der erstklassigen Musikkapelle aus Neumarkt. Leider fiel dann die geplante Feier im Central-Park buchstäblich ins Wasser, wegen erneut einsetzenden Regens.
Aber hier wurden Kontakte geknüpft und die Gruppe folgte der Einladung der Organisatoren zum Plattdeutschen Fest. Am nächsten Tag bereits, ging´s los nach Long Island.
Die Tanzgruppe wurde von den Organisatoren beim Eingang empfangen und unter großem Applaus, durch das Gelände, zu ihrem Auftritt geführt.

Leider war die Blaskapelle hier nicht dabei, aber unsere Mädels - Biggi und Rosi, hatten wie immer an alles gedacht, die CD war, für alle Fälle, mit im Gepäck dabei. Denis, der Busfahrer stellte einen CD-Player zur Verfügung und schon konnte es losgehen, mit Kettlinger und Weißenbachmarsch.

Es war eine große Überraschung und Freude für die Besucher dieses Festes, dass sich Besucher aus Deutschland eingefunden hatten. Wir trafen auch Landsleute aus Siebenbürgen und dem Banat und manche hatten Tränen in den Augen, als sie auf uns zukamen und sich vorstellten. Die Bewirtung war hervorragend und manche Pitcher Bier wurde spendiert.
Der Abschied fiel uns allen schwer und mancher konnte seine Rührung nicht verbergen.

Als ständige Begleiter der Tanzgruppe, konnten wir hautnah miterleben, mit welcher Begeisterung die Leute auf den Straßen und bei den verschiedenen Veranstaltungen, der Gruppe begegneten. Erstaunte Blicke folgten uns überall hin, an allen Orten wurden die schönen Trachten bewundert und fotografiert und jeder wollte wissen, wo wir herkommen und zu welchem Anlass wir da seien.

Wir hatten die Gelegenheit und wurden sogar von der Reisebegleitung aufgefordert, auch außerhalb der geplanten "Steubenparade", bei den Stadtrundgängen und Fahrten, durch New York und Washington, unsere schönen Trachten vorzuführen, was wir auch gerne taten.
In New York standen wir unter anderem, am Ground Zero wo bis zum 11.09.2001 noch die beiden Türme des World Trade Centers standen. Traurigkeit überkam uns alle, als wir an der Tafel zum Gedenken der Opfer standen. Die Aufräumarbeiten sind bis heute noch nicht beendet.

An den nachfolgenden Tagen besuchten wir die Siedlungen der Amish Leute, deutsche Auswanderer, welche seid ihrer Einwanderung in Amerika noch so leben wie früher, elektrischen Strom ablehnen, mit Pferdekutschen durch´s Land fahren und die Landwirtschaft ohne Maschinen führen.

Anschließend besuchten wir Philadelphia und die Freiheitsglocke, in Baltimore den Hafen und kamen spät abends in Washington an. Die Trachten mussten aufgebügelt werden, denn bereits am nächsten Morgen, ging es los zur geführten Stadtrundfahrt.
Wir standen am Arlington Heldenfriedhof, am Grab des früheren Präsidenten J.F.Kennedy und dessen Familie, in Tracht.
Anschließend ging es weiter, zu den Monumenten der amerikanischen Geschichte, dem Lincoln Memorial, Jefferson Memorial, Korea Denkmal, Vietnam Denkmal um einige davon zu nennen.
Die Gruppenfotos am Rockefeller Center in New York, am Lincoln Memorial und am Capitol Hill in Washington, werden uns alle, an diesen Ausflug nach Amerika erinnern.

Wir haben miteinander sehr viel gesehen und erlebt und dabei viel Spass gehabt.
So wurde auch bei einem Spaziergang durch Philadelphia, in einem Pub, das Paulaner Weizenbier entdeckt und trotz des beachtlichen Preises, sehr genossen.
Unserem Reiseleiter Klaus Schepers möchten wir herzlich Danke sagen. Er hat sehr viel Interesse an der Gruppe gezeigt und war immer hilfreich zur Stelle, wenn er gebraucht wurde, damit auch alles organisatorisch klappte.

Ich bin ganz stolz darauf, dass wir unsere Nordsiebenbürger Tracht, auf so wunderbare Art und Weise, in Amerika präsentieren konnten. Dem Erfolg der Siebenbürger Tanzgruppe Nürnberg, welche sich auf den weiten Weg machte und keine Kosten gescheut hat, ist dies zu verdanken.
Herzlichen Dank auch an Martin und Thomas Miess, welche es uns ermöglichten, uns der Werkvolkkapelle Neumarkt anzuschließen, und an der Parade teilzunehmen.

Wir wünschen der Tanzgruppe Nürnberg weiterhin viel Erfolg, dass sie noch lange Jahre aktiv bleibt und weitermacht, dass diese Begeisterung zum Tanzen und des Brauchtums weiterhin in aller Welt verbreitet werden kann. Vielleicht beim nächsten mal in Canada?

                                                                                                             Annemarie Wagner


Zurück